Einige biographische Notizen über Arnsdorf und Hilbersdorf
Seit 1970 bilden Arnsdorf (7,3 Quadratkilometer Fläche) und Hilbersdorf (3,8 Quadratkilometer Fläche) verwaltungsmäßig eine Gemeinde, nachdem es schon über Jahrhunderte für beide Dörfer z.B. nur eine Kirche und eine gemeinsame Schule gab. Es ist deshalb verständlich , dass die geschichtliche Entwicklung von Arnsdorf und Hilbersdorf viele Gemeinsamkeiten aufweist, obwohl sie in der Feudalepoche über längere Zeiträume verschiedene Grundherrschaften besaßen. Seit 1994 sind beide Dörfer Ortschaftsteile der Gemeinde Vierkirchen im Landkreis Görlitz.

Im 14./15. Jahrhundert war ein Teil der kleinen Feudalherren durch die damals herrschende Krise verarmt und auch als Ritterstand mit dem Aufkommen der Feuerwaffen militärisch bedeutungslos geworden. Um aber ihren früheren Lebensstandard aufrecht erhalten zu können, überfielen sie Kaufmannszüge , plünderten Dörfer und anderes mehr. Auch Arnsdorfer und Hilbersdorfer Feudalherren  waren um 1420 auf die Stufe von Raubrittern herabgesunken. Besonders arg trieb es der Überlieferung nach Caspar von Notenhoff, der mit seinen Brüdern gemeinsam Besitzer von Arnsdorf und auch Hilbersdorf war. Dieser Räuber verunsicherte im Bunde mit Heinz von Tschirnhaus, Vinzenz von Wiedebach, Caspar von Nostitz auf Ullersdorf, Sigmund von Rosenhain und Georg von Rothenburg die Straßen im Görlitzer Weichbild und dem angrenzenden Löbauer Gebiet. Sie überfielen Reisende und Kaufleute und erpressten Lösegeld. Mit einem Teil der geraubten Güter entlohnten die Raubritter ihre Helfer und Hehler, an denen es zur damaligen Zeit nicht mangelte. Gab es mal keinen Kaufmannszug auszurauben, scheuten sich die Räuber auch nicht, neben ihren eigenen Dörfern auch die Bauern der umliegenden Dörfer um ihren ohnehin schon geringen Besitz zu plündern. So z.B. in Königshain, wo sie 1426 nachts eine größere Anzahl Pferde raubten. Caspar von Notenhoff wurde im Februar 1429 gemeinsam mit einer Reihe seiner Kumpanen nach einem Raubzug bei Maltitz gefangen und in Görlitz eingekerkert. Dort hängte man ihn und seine Mitstreiter Ende des Monats an den Galgen.

Neben der feudalen Ausbeutung lasteten auf der dörflichen Bevölkerung immer wieder Kriegsereignisse, die oft in wenigen Wochen und Tagen oder gar Stunden das Werk ganzer Generationen vernichtete.