Hilbersdorf 600+    .... Das Fest ist aus ....
 Ja, das Fest ist aus und so traf sich der Lenkungskreis Hilbersdorf 600+ am darauffolgenden Dienstag gleich zu einer ersten Auswertung. Zu diesem gehörten mehrere Mitglieder für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete, die ein ganzes Jahr mit der Vorbereitung beschäftigt waren. Und sie Alle haben viele Hilbersdorfer, Arnsdorfer, Karlsdorfer und Einwohner anderer Dörfer mit ihrem Einsatz und tollen Ideen mitgerissen. Und konnten mit Stolz auf ein unvergessliches Wochenende zurückblicken.

Und Mittwoch früh sagt doch schon wieder Jemand sinngemäß: Kommt, weitermachen. Das Fest ist zwar aus, aber die Feier noch lange nicht zu Ende. Nun gibts da sicherlich viele Worte, mit denen man das ausdrücken kann. Aber wenn du den nachfolgenden Satz auf deinem Handy liest, bist du sofort wieder auf Kurs. "So, da die Selbstbeweihräucherung gestern ihren Höhepunkt erreicht hat und wir nun wieder bei Sinnen sind, noch mal kurz zu morgen ..."
Mit morgen war übrigens die zweite Theatervorstellung gemeint, die auf Grund der großen Nachfrage noch zusätzlich ins Programm aufgenommen wurde und deren Ausrichtung eben auch kein Selbstläufer ist. Hier mal ein kleiner Blick hinter den Bühnen-Vorhang, das bis jetzt geheimgehaltene Gesprächsprotokoll eines Whistleblowers:
"..., bitte das mit dem Eintritt übernehmen" "Schnitten schmieren macht die Theatergruppe" "Mit Brot und Rest klär ich" "Okay, wir schaffen das" "Ich will aber keine Schnitte essen, die schon seit Stunden geschmiert ist. Das muss frisch sein" "Da bekommst du eben keine, du ... (Begriff wurde zensiert). Wir schmieren auch erst kurz vor Beginn" "Da ess ich auch Eine" "Ein Leberwurstproblem" "Klärt lieber die Toilettenfrage" "Jemand um neun da wegen Schlüssel?" "Wer macht heute Bar?" " ... kommt dann gleich nach dem Mittagessen" "Ne, 16 Uhr reicht, die ersten Fleismeisen sind schon durch"
Da kann man in etwa erahnen, was zum gesamten Hilbersdorf 600+ so alles hinter der Bühne los war. Auch bühnenreif! Na, mal sehen. Künstler haben wir zumindest ausreichend.

Bei so einem Großprojekt kann natürlich nicht jedes Detail reibungslos ablaufen. Da klemmts mal an dieser Stelle, mal muss an einer Anderen noch nachjustiert werden ... und, und, und. Und bei aller hochgelobten Demokratie, da brauchst du eben auch eine Zentralfigur an der Spitze, sozusagen einen Monarchen, der dann einfach mal sagt: "Wir können hier noch stundenlang weiterdiskutieren. Wir machen das jetzt so und damit Schluss mit der Debatte. Nächster Punkt!" Ich weiß, diese Hervorhebung mag er überhaupt nicht.
Aber dieser Eine verlor nie den Blick für das ganze Große und das kleine Ganze und hielt trotzdem noch alle Fäden ohne Knoten fest in der Hand - Thomas Scholz (Hilbersdorfer). Einer mit Allen.

Hut ab deshalb vor allen Beteiligten, vor dem Strippenzieher, vor den Vor-Machern und den vielen, vielen Mit-Machern.

Der Begriff Monarchie bezeichnet eine Staatsform mit einem durch seine Herkunft legitimierten Herrscher an der Spitze. In der Regel handelt es sich hierbei um einen Adligen, der das Amt des Staatsoberhaupts durch Vererbung oder Wahl auf Lebenszeit oder bis zu seiner Abdankung innehat. Die Monarchie bildet somit das Gegenstück zum modernen Republikbegriff. Die Machtbefugnisse der betreffenden Person können je nach Form der Monarchie variieren.
Quelle: Wikipedia

Ein Whistleblower (im deutschen Sprachraum zunehmend auch Hinweisgeber, Enthüller oder Skandalaufdecker) ist eine Person, die für die Allgemeinheit wichtige Informationen aus einem geheimen oder geschützten Zusammenhang an die Öffentlichkeit bringt.
Quelle: Wikipedia
Denn da ist ein Jahr zuvor schon etwas Historisches geschehen, am 04.10.2018 im Dorf- und Jugendclub Arnsdorf-Hilbersdorf. Dieser hatte alle Interessenten zu einer Informations- und Diskussionsrunde in sein Domizil auf den ehemaligen Bahnhof in Hilbersdorf geladen. Thema war die Ausgestaltung einer Feier zum sechshundertsten Geburtstag der Ortschaft Hilbersdorf. Und dann wurden die 45 Teilnehmer gleich am Anfang mit einer Überraschung konfrontiert. Hilbersdorf wird im Jahr 2019 nicht 600 Jahre alt, sondern im Jahr 2028 bereits 650 Jahre. Aber, Geburtstag ist bei der Entstehung eines Dorfes sowieso die falsche Bezeichnung. Hier geht es vielmehr um die erste urkundliche Erwähnung. Und die war eben nicht wie vorher angenommen 1419, sondern bereits 1378.

"Historiker können die Welt verändern. Das ist dem Museologen Dr. Steffen Menzel passiert." So begann am 21.01.2015 eine Berichterstattung in der Sächsischen Zeitung. Bei Recherchen zu einem anderen Sachverhalt stieß er plötzlich auf den Ortsnamen Arnsdorf. Und dann auch auf Hilbersdorf und andere Orte in unserem Umfeld. Und das Alles im Stadtbuch von Görlitz, welches im Jahr 1305 beginnt. Es ist das sogenannte "liber actorum", in dem zahlreiche Schuldangelegenheiten der Region festgehalten sind.

Auf diesen Artikel wies man die Organisatoren der bereits erwähnten Veranstaltung zwischenzeitlich hin und sie gaben die Information direkt an die Teilnehmer weiter. Und wurden dann ihrerseits von der Reaktion überrascht. Denn alle Anwesenden waren sich einig, wir machen trotzdem was. Dann soll die Feier eben Hilbersdorf 600+ heißen. Sowas ist zwar historisch nicht einmalig, aber damit begann eine historisch einzigartige Initiative. Denn es ging hier in der Folge nicht mehr nur um ein Festwochenende, sondern fortan um ein ganzes Festjahr. Angefangen hat es bei der diesjährigen Winterwanderung, dann ging es weiter beim Kindergartenfest und weiter beim Pfarrhoffest und weiter beim Dorffest Arnsdorf und weiter am Festwochenende 27. bis 29.09.2019 auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände. Und weiter dann beim Adventssingen auf dem kleinen, wiederbelebten Dorfplatz in Hilbersdorf.
So wurden gleich am Info-Abend am 04.10.2018 Gruppen gebildet, wo sich Interessenten für die Mitwirkung an dem einen oder anderen Thema melden konnten. Die Ergebnisse wurden schnell sichtbar. Einige Bachgeländer wurden mit Wimpelketten geschmückt, der ehemalige Dorfplatz in Hilbersdorf wurde von Monat zu Monat immer ansehnlicher, eine mit viel Aufwand umgebaute Eisenbahnlore stand an jedem Veranstaltungsort und wies auf unsere Apfelbaumaktion hin. Bei dieser konnten und können Urkunden käuflich erworben werden, die gegen Apfelbaumsetzlinge eingelöst werden. Das Ergebnis der monatelangen Proben unserer Theatergruppe war dann am 28.09.2019 bzw. als Zusatzveranstaltung am 03.10.2019 zu sehen. Das einzige Manko daran war die geringe Platzkapazität. Ansonsten ein toller Erfolg.