Was für ein Fest für Hilbersdorf.

Ich glaube schon, wir Alle können das historisch richtig einordnen. Da gab es viele Daten in der Geschichte von Hilbersdorf, die wirtschaftlich oder politisch bedeutsamer waren, wie z.B. der Straßenbau in den fünfziger Jahren oder die angeordnete Absetzung des Bürgermeisters wegen der LPG-Gründung Typ I. Oder kulturell gesehen die vielen Veranstaltungen auf der Hucke. Jede Generation hatte da ihre Höhepunkte. Und wir haben uns jetzt gemeinsam diese Tage geschenkt.

Als ich mich am Fest-Sonnabend früh so gegen 10 Uhr auf den Weg zum Bahnhof gemacht habe, war mir das schon etwas peinlich, weil ich bei der Fest-Vorbereitung jetzt nicht an irgendeiner Stelle mithelfe. Da kamen mir zwar schon Teile des Festumzugs entgegengefahren, aber sonst war fast Keiner zu sehen. Zum Sonnabend! Auch in unserem Dorf rennt da normalerweise immer irgendeiner seinem Rasenmäher hinterher. Da ich in den Wochen vor diesem Fest vielleicht zwei Tage zu Hause war, hatte ich von der letzten Vorbereitungsphase nicht mehr ganz viel mitbekommen. Ich hatte nicht mal mehr einen Platz auf dem Ausschankplan abgekriegt. Alles voll. So viel Bereitschaft war da, einfach mitzumachen. Vom Dorf- und Jugendclub über den Sportverein bis zur Feuerwehr und natürlich die Hilbersdorfer. Alle waren da, um zu helfen. Und ich spazier da selbst zum Sonnabend vormittag einfach so durchs Dorf, ohne mitanzupacken. Das schlechte Gewissen wurde noch größer, denn unser Haus zählte zu den ganz wenigen ungeschmückten. Ein Trauma, für einen Ureinwohner von Hilbersdorf.

Aber wenigstens hatte ich meine Kamera dabei. Mich ärgerts nur, dass ich auf dem Rückweg vom Festplatz nicht noch den einen oder anderen Umweg gemacht hab. Mir sind da sicherlich einige tolle Motive entgangen. Tut mir leid. Da wars aber schon Mittagszeit, die "frauenheilige Zeit". Und das Einhalten der vorgegebenen Richtzeit war auch auf geradem Weg schon verdammt knapp. Aber vielleicht hat ja Jemand noch selber Bilder gemacht, die in der Galerie noch nicht enthalten sind und die er uns dafür zu Verfügung stellen kann. Wäre toll. Das war jetzt schon der Rückweg.
Und der Hinweg? Immer wieder neue Augen-Erlebnisse, immer wieder neue Ideen vor den Häusern. Aber ein Grundthema war auch deutlich erkennbar: Da saßen Puppen und die meisten von ihnen warteten mehr oder weniger startklar auf den Elf-Uhr-Zug. Aber der kam natürlich auch heute nicht, der wurde jedoch in etwas veränderter Form auf dem Festplatz aufgebaut. Deshalb saßen auch auf dem Rückweg noch alle mit ungeöffneten Flaschen oder gleicher Gläserfüllung da. Übrigens: Auf dem Festplatz pfiff er pünktlich. Apropos Festplatz. Als auch ich endlich dort angekommen war, liefen die Vorbereitungen seit Stunden schon auf Hochtouren. Da wurden gerade die Schienen für die Lok verlegt, die Getränkewagen und Grillstände eingerichtet, das Kuchenbufet vorbereitet, die Theaterbühne noch mal sauber und der Toilettenwagen wieder clean gemacht, ja und vieles andere mehr. Ein paar Kameraerlebnisse findet ihr unter den Punkten "Der Festplatz wird vorbereitet" und "Ein Dorf schmückt sich".

Auch wenn auf den Bildern keine handelnden Personen zu sehen sind, so waren da trotzdem nicht die vielzitierten "Heinzelmännchen" am Werk, sondern viele, viele Helferinnen und Helfer, deren Privatspäre wir hier aber an dieser Stelle einfach respektieren wollen. So handhaben wir das auch jeweils bei der Berichterstattung zu den anderen Ereignissen. Deshalb auch vom Festumzug nur Aufnahmen aus einer größeren Entfernung. Bei ganz speziellen, subjektiven Sachen sind natürlich die Personen zu sehen, wird aber die Ausnahme sein. In diesem Fall wurde aber im Vorfeld von den Akteuren die Freigabe eingeholt. Dafür bitten wir einfach um Verständnis. Aber ich glaube, dass das auch so alles beeindruckende Bilder sind.

Und so zog und zieht sich Hilbersdorf 600+ wie ein „roter Faden“ durchs dörfliche „Kultur-Leben 2019“. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle bei allen Veranstaltern ganz herzlich bedanken.